Maria Magdalena. Wer war sie wirklich? Werden wir es je erfahren? War sie wirklich die Sünderin und Dirne, als die sie in christlichen Überlieferungen dargestellt wird?

 

Maria Magdalena. War sie die Frau an der Seite Jesu? War sie der erste weibliche Apostel? Gibt es schriftliche Aufzeichnungen über sie? Wenn ja, wer hält diese unter Verschluss und warum?

 

Maria Magdalena. Müssen wir ihre uns überlieferte Rolle neu überdenken? War sie vielleicht eine ganz andere, als uns die Bibel erzählt? Darf sie endlich aus dem Schatten der Vergangenheit heraustreten?

 

Maria Magdalena. Sind wir offen und bereit, sie in einem völlig neuen Licht zu betrachten? Haben wir den Mut, alte

Überlieferungen in Frage zu stellen? Glauben wir das, was wir als die sogenannte Wahrheit kritiklos übernommen haben? Oder hören wir auf unser Herz?

 

Maria Magdalena. Wer bist du wirklich?

 

Kaum eine andere historische Persönlichkeit löst solch kontroversielle Meinungen über ihr Sein und Wirken aus wie Maria Magdalena. Man könnte beinahe sagen, an ihr scheiden sich die Geister. Die Bandbreite ihrer Darstellungen reicht von der Hure über die Heilige, die Aufgestiegene Meisterin bis hin zur Ehefrau von Jesus.

 

Was hat Sie persönlich auf diese Homepage geführt? Woran glauben Sie?



die bibelfigur

Zugegeben, ich bin alles andere als bibelfest. Und das, obwohl ich in einem stark christlich geprägtem Umfeld aufwuchs. Soweit ich mich an den Religionsunterricht zurückerinnern kann, kam Maria Magdalena in den kirchlichen Lehren sehr schlecht davon. Sie wurde als Hure und als Sünderin bezeichnet, als eine Frau, der man sieben Dämonen austreiben musste. 

 

Papst Gregor I. setzte im Jahr 591 in einer Predigt Maria von Magdala mit jener Sünderin gleich, die Jesus einstmals

die Füße wusch und deren Name nicht überliefert ist. Diese Identifikation wurde ein fester Bestandteil der katholischen Überlieferung um Maria Magdalena. Sie wurde aber auch oft mit Maria von Bethanien, der Schwester von Martha von Bethanien und Lazarus, gleichgesetzt. Später missdeutete man die Bezeichnung "Sünderin" als "Prostituierte". Noch bis 1996 gab es in Irland sogenannte Magdalenenheimeeine von katholischen Ordensschwestern geleitete Organisation zur Aufnahme "gefallener Mädchen und Frauen".



die heilige

Warum aus "Maria Magdalena, der Sünderin" im Laufe der christlichen Überlieferungen die "Heilige Maria Magdalena" wurde, ist für mich persönlich schwer nachzuvollziehen. Lesen Sie hier eine christlich ausgerichtete Erklärung (www.kreuzgang.com):

"Maria Magdalena ist dem Herrn nachgefolgt, sie stand unter dem Kreuz, und der Auferstandene hat sich ihr – zumindest nach dem Johannesevangelium – zuerst gezeigt. Als Heilige gelten praktisch alle, die in den Evangelien als Jünger und Anhänger Jesu genannt sind – von Judas, der ihn verriet, einmal abgesehen. Diese Menschen haben sich als Heilige erwiesen, als sie den Herrn erkannten, anerkannten und ihm nachfolgten. 'Heiliggesprochen' im heutigen Sinn wurde Maria

Magdalena ebensowenig wie die heilige Jungfrau und Gottesmutter Maria, der heilige Josef, die heiligen Apostel, der heilige Johannes der Täufer, die heiligen Märtyrer der ersten Jahrhunderte und praktisch alle anderen Heiligen des ersten christlichen Jahrtausends, ganz einfach weil es ein solches Heiligsprechungsverfahren nicht gab. Ein Heiliger war, wer vom gläubigen Volk als solcher verehrt wurde; später war es dem Bischof vorbehalten, diese Verehrung zu bestätigen. 
Eine Heiligsprechung durch den Papst gibt es erst seit dem Mittelalter; für dieses Heiligsprechungsverfahren haben sich über die Jahrhunderte immer klarere Regeln und Kriterien herausgebildet – aber die passen nicht unbedingt auf die frühen Heiligen ..."



die aufgestiegene meisterin

Obwohl ich selber ein Buch über Aufgestiegene Meister geschrieben habe*, möchte ich an dieser Stelle ganz bewusst Edwin Courtenay ("Reflexionen – die Meister erinnern sich") zitieren und ihn den Begriff "Aufgestiegener Meister" erklären lassen:

"Die Aufgestiegenen Meister sind menschliche Wesen, die uns vorausgegangen sind. Sie haben auf der Erde gelebt und nach einer Reihe von Inkarnationen, die auf einer spirituellen Ebene sehr erleuchtend waren, eine Stufe

erreicht, von der sie aufsteigen konnten. Sie wurden erleuchtet, gottgleich und somit fähig, ihre Bewusstheit auszudehnen und sich von der materiellen Welt zu befreien. Sie waren fähig, sich selbst und die Welt um sich herum zu verändern und Wunder zu bewirken.

Diese Wesen müssen nicht mehr auf die Erde zurückkehren, um weiter wachsen zu können. Sie haben eine spirituelle Stufe erreicht, auf der es keine Beschränkungen, keine Form und keine Zeit gibt, keinen

 

Klang und keine Farben. Diese Ebene ist eine Dimension des Bewusstseins und wird Shambhala oder die aufgestiegene Ebene genannt. Diese 'Meister' sind nicht unsere Meister, sondern Meister ihrer selbst. Sie haben ihre Energien und ihr Licht vereinigt und existieren in einem kollektiven Bewusstsein. Die Meister haben Charakter und Persönlichkeit abgelegt und sind nur noch reine Gedanken und reines Licht, umgeben von einem vielfach facettierten Diamanten. Die Facetten dieses Diamanten repräsentieren jeweils ein gelebtes Leben. Durch diese Fenster empfangen die Meister Erfahrung und Wissen und senden ihr kollektives Bewusstsein auf die Erde, damit es von Channel-Medien empfangen werden und die Menschen auf ihrem Evolutionsweg anleiten kann."

 

* "Die Symbole der Meister und der Erzengel. 49 Schlüssel für den Weg in die Meisterschaft"



die frau von jesus

Was für die einen pure Blasphemie – also Gotteslästerung – bedeutet, ist für andere wiederum selbstverständlich: Die Annahme, Maria Magdalena sei die Ehefrau von Jesus gewesen. Dazu sind in der Literatur sehr konträre Angaben zu finden:

 

"Maria Magdalena war also nicht nur zu Lebzeiten die Frau mit besonderer Nähe zu Jesus – die Vermutung, dass eine erotische Beziehung zwischen ihr und Jesus bestanden habe, ist schon alt. Sie war – als Frau! – auch die Erste, die die das Christentum begründende Botschaft von der Auferstehung Christi erfuhr und dann zu verbreiten hatte (www.heiligenlexikon.de)."

 

"Jesus war nicht verheiratet, und in allen zuverlässigen Berichten gibt es keine Spur von einer erotischen Beziehung zwischen Jesus und Maria aus Magdala, einem Ort in Galiläa. Sie war Jesus äußerst dankbar und verehrte ihn, weil er sie von sieben Dämonen befreit hatte. Sie gehörte zu einer Gruppe Frauen, die ihn und die zwölf Jünger auf ihren Reisen materiell unterstützten (Lukas 8,2-3); (www.jesus.ch)." 

 

 

Papyrusfund: Spekulationen über Frau von Jesus

 

Ein winziges Stück Papyrus, auf dem eine Wissenschaftlerin einen Hinweis darauf erkennen will, dass Jesus verheiratet gewesen sein könnte, sorgt für Spekulationen und Aufregung.

 

Karen King, Professorin an der renommierten US-Universität Harvard, stellte das nur 3,8 mal 7,6 Zentimeter große Stück Papyrus am Dienstag auf einem Koptologenkongress in Rom vor. Das Dokument soll aus dem vierten Jahrhundert stammen, so die auf das frühe Christentum spezialisierte King. Der Historikerin und Koptologin zufolge handelt es sich dabei um den bisher einzigen antiken Text, der einen expliziten Hinweis darauf liefert, dass Jesus eine Frau gehabt haben könnte. (Quelle: ORF-Meldung vom 19. Oktober 2012 http://religion.orf.at/stories/2550673)